Frankreichs neue Regierung hat beschlossen, keine neuen Autobahnen mehr zu bauen. Das kündigte Umweltminister Jean-Louis Borloo an.
Dieser Beschluss der Regierung in Paris ist das Ergebnis von Gesprächen zwischen Unternehmerverbänden, Umweltverbänden, Arbeitgebern, Arbeitnehmern, Kommunen und der Regierung. In Anwesenheit des Friedensnobelpreisträgers Al Gore und des EU-Präsidenten Manuel Barroso verkündete Präsident Nicolas Sarkosy die sensationellen neuen Beschlüsse gegen weitere Autobahnbauten.
Sarkosy kündigte zugleich an, den Anteil erneuerbarer Energien bis 2020 auf mehr als 20 Prozent zu erhöhen und keine neuen Standorte für AKWs mehr zu errichten. An der weiteren Atomforschung will Frankreich jedoch festhalten.
Bis 2017 soll der Pestizideinsatz in der französischen Landwirtschaft halbiert werden, „falls Alternativen gefunden werden“.
Die Umweltverbände loben einhellig das neue Programm für bessere Energieeffizienz. Bis 2012 soll der Energieverbrauch bei Neubauten um 80 Prozent gesenkt werden. Steuererleichterungen und verbilligte Kredite sollen – ähnlich wie in Deutschland – die Hausbauer zu ökologischen Investitionen anreizen.
Das Netz der Hochgeschwindigkeitsbahnen soll bis 2020 mehr als verdoppelt werden. Das Straßenbahnnetz soll von heute 329 auf 1.500 Kilometer mehr als vervierfacht werden. Der Lkw-Verkehr soll im Wesentlichen auf die Schiene verlagert und dafür zwei neue Nord-Süd-Schnellstrecken ausgebaut werden.
Quelle: Sonnenseite 2007, FAZ 2007