Arme und reiche Österreicher geben ihr Geld sehr unterschiedlich aus. Das unterste Einkommensviertel investiert 40 Prozent des Haushaltsbudgets in Wohnen. Das oberste Viertel gibt mittlerweile mehr Geld fürs Auto als für Kinder aus.
„Es gilt: Je höher das Einkommen, desto höher der Ausgabenanteil für den Pkw”, sagte der Salzburger Zukunftsforscher Reinhold Popp in seiner neuesten Studie.
Offensichtlich signalisiere das Auto Kaufkraft und werde – wie alle Konsumerhebungen zeigten – als Unterscheidungsmerkmal immer wichtiger, so Popp.
Durchschnittlich geben die Österreicher fast ein Fünftel des Haushaltsbudgets für Wohnen inklusive Energie aus. Seit 1954 haben sich die Ausgaben für das Wohnen fast verdoppelt, sie stiegen von zwölf auf 21 Prozent des Haushaltseinkommens.
Gründe dafür sind, dass sich die Wohnqualität wesentlich verbessert hat und den Menschen eine deutlich größere Wohnfläche zur Verfügung steht.
An zweiter Stelle steht mit über 16 Prozent schon der Verkehr. Fast jeder sechste Euro wird vom Pkw geschluckt. Rund 1 Milliarden Euro geben die Österreicher jährlich für das Auto, Zubehör und Treibstoff aus, führte der Zukunftsforscher aus.
„Inzwischen übertreffen die Pkw-Ausgaben die Ausgaben für Kinder deutlich.” Verantwortlich dafür seien insbesondere die höheren Einkommensklassen. Auch im durchschnittlichen Zeitaufwand schlage der Verkehr deutlicher zu Buche als die Kinderbetreuung.
Quelle: ORF online, 16. August 2010