29. Dezember 2010, Kleine Zeitung
Kommentar von Ute Groß
Die Gesäusebahn ist Geschichte, ebenso die Direktverbindung zwischen Graz und Linz, zwei Anschlusszüge von Selzthal von Wien-West nach Schladming fallen an den Wochenenden weg, als nächster Streich droht die Einstellung der IC-Züge von Graz nach Salzburg. Die ÖBB sind dabei, sich selbst auszurotten.
Wurde in den Regionen gekürzt, eingestellt, gespart, erfolgte dies immer begleitet von dem Argument, dass im Gegenzug der Fernverkehr attraktiver gestaltet würde. Interessant. Jetzt wissen wir endlich, was bei den ÖBB unter Attraktivierung verstanden wird. In den Regionen verschwinden die Züge, der nationale Fernverkehr wird auf das Abstellgleis verschoben – erhebt sich die Frage: wo ist die Bahn denn überhaupt noch gewillt zu fahren? Sicher: Die billigste Variante ist, nicht zu fahren, dabei lässt sich am meisten sparen. Schilda grüßt herzlich, die Manager der ÖBB sind Anwärter auf eine Ehrenbürgerschaft.
Nerven sparen, Auto fahren, lautet der neue Slogan aus der Abteilung Kundenvertreibung. Dann könnte man auch gleich noch das Benzin ein bisserl teurer machen – damit die Leute endlich auf Öffis umsteigen.