16. November 2010, Kleine Zeitung
In Trautenfels soll breiter ausgebaut werden und die Ampelregelung bleiben. Eine Transitroute durch das Ennstal will der Landesrat nicht.
Bis zur Weltmeisterschaft 2013 hätte die Großvariante in Trautenfels nicht umgesetzt werden können, es wäre unverantwortlich gewesen, daran festzuhalten„, begründete Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann gestern die Absage von Kreisverkehr und Unterflurtrasse. Die Variante sei durch etwaige Einsprüche „zu risikobehaftet”. Eine Baustelle am neuralgischen Knoten Trautenfels während der Schi-Weltmeisterschaft sei undenkbar, sagt Kurzmann.
Die derzeit wahrscheinlichste Lösung: Eine Verbreiterung der Fahrbahnen und eine Ampellösung. „Einen Kreisverkehr wird es nicht geben. Geplant ist der breitere Ausbau des Kreuzungsbereiches mit einer Ampelregelung”, erklärte Kurzmann gestern. Dieses Bauvorhaben könne bis zur WM umgesetzt werden. Experten würden diese Maßnahme als ausreichend erachten, wenn auch nicht als Idealvariante. „Für die nächsten 15 Jahre wird es reichen, was dann ist, kann derzeit nicht abgeschätzt werden ”, so Kurzmann.
Aufhorchen lässt Kurzmann mit seiner Absage gegen einen vierspurigen Ausbau durch das Ennstal: „Den Argumenten der Bürgerinitiativen und der Betroffenen kann ich schon etwas abgewinnen”, bekennt der neue Verkehrslandesrat. Er stehe grundsätzlich zu Lückenschlüssen, befürchte aber, dass eine groß ausgebaute Straße mehr Verkehr, vor allem Transit, anziehen würde. „Durch das schöne Ennstal brauchen wir sicher keine Transitroute”, erklärt Kurzmann.
Er habe bereits mit Landesbaudirektor Andreas Tropper einen Termin fixiert, um sich alle Möglichkeiten vorstellen zu lassen, dann müsse man anschauen, was diese im Zusammenhang bewirken. Zu beachten sei außerdem die Budgetsituation: „Sollte es tatsächlich zu einer Kürzung von 25 Prozent für das Verkehrs- und Umweltressort kommen, sind weitere Straßenbauten generell sehr unwahrscheinlich.”
Die Bürgerinitiativen begrüßen die Absage des Kreisverkehrs samt Unterflurtrasse in Trautenfels und sind überzeugt, dass das Projekt wasser- und naturschutzrechtlich nicht durchzusetzen gewesen wäre. Die Wirtschaftskammer ist nicht erfreut.