24. November 2010, Kleine Zeitung
Kommentar von Dr. Johann Stangel
Im 19. Jahrhundert war es durchaus üblich, dass „Herrenländer” Gebiete anderer Menschen beanspruchten, als Quellen für Rohstoffe, Aufmarsch- und Auffahrtsgebiete. Als einziges Argument hatten sie dafür ihr eigenes Interesse. Kolonialismus nennt man das. Und jetzt geht's um Herrn Winter, Schladminger Bürgermeister. Eine vierspurige Trasse wünscht er sich für das mittlere Ennstal zwischen Liezen und Trautenfels. Herr Winter, wir sind kein Auffahrts- und Durchzugsgebiet für Schladming. Die Zeit, dass gewisse „Herren” andere Gebiete für ihre Begehren benützen können, ist vorbei. Über die Trasse zwischen Trautenfels und Liezen haben die Menschen zu bestimmen, die hier leben. Wir lassen uns nicht untertänigst kolonialisieren.