28. April 2010, Kleine Zeitung
Zur Zeit der Ennstrasse waren sie erbitterte Gegner, jetzt sitzen die Vertreter der Bürgerinitiativen und der Stadtgemeinde Liezen an einem Tisch und erheben gemeinsame Forderungen an das Land – Schulterschluss von Bürgerinitiativen und Stadt Liezen in der Verkehrsfrage: 17 Fragen an Edlinger-Ploder und gemeinsame Forderungen.
Die gemeinsame Botschaft in der gestrigen Pressekonferenz lautet: Die „Variante Mitte” (vierspuriger Ausbau zwischen Liezen und Trautenfels) ist tot, es lebe die Bestandsverbesserung. Gefordert werden in erster Linie Lösungen für Liezen und Trautenfels, die Verbannung des Langsamverkehrs wie Traktoren von der Bundesstraße und die 7,5 Tonnagebeschränkung. „Es geht um eine mittelfristige, vernünftige Verkehrsplanung. Sinnvoll wäre es, gemeinsame Ziele zu formulieren und festzulegen. Zuerst mus man wissen, was man will, erst dann kann man planen.
Derzeit planen die Planer im freien Raum und haben andere Vorstellungen als wir, die wir hier leben”, meinte Reinhold Kalsberger, Leiter der städtischen Bauabteilung Liezen, der in Vertretung von Bürgermeister Rudolf Hakel mit dabei war. Liezen unterstützt das Anliegen der Initiativen zur Redimensionierung des Kreisverkehrs Trautenfels. Das Mega-Projekt solle abgespeckt und das verbleibende Geld in die Lösung Liezen umgeleitet werden. ”Der Kreisverkehr ist für eine Autobahn dimensioniert„, ist Silvester Leitner, Sprecher der Salzkammergut-Bürgerbewegung überzeugt. Zum Vergleich: Der Kreisverkehr Liezen-Ost hat einen Durchmesser von 35 Metern, „und das reicht”, sagt Kalsberger. Die aktuelle Trautenfels-Planung hat eine Dimension von 60 Metern.
Für NETT-Sprecherin Barbara Stangel ist der Kreisverkehr „nur mehr ein Phantom”, an den tatsächlichen Notwendigkeiten und rechtlichen Möglichkeiten sei „vorbeigeplant worden”. Der Rechtsanwalt Johannes Pfeifer verweist darauf, dass „zumindest ein zwingend benötigtes Grundstück im Ausmaß von rund 5000 Quadratmetern nicht zur Verfügung steht, weil die Besitzer einer Ablöse nicht zustimmen.” Ein Enteignungsverfahren könne dauern, weil das Land Alternativplanungen erarbeiten müsste. Auch wasser- und naturschutzrechtliche Verfahren könnten mit ungewissem Ausgang geraume Zeit in Anspruch nehmen. August Singer von LIEB plädiert für „rasch und billig umsetzbare Maßnahmen wie eine sinnvolle Verkehrslenkung”.
Am 5. Mai steht ein Treffen mit Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder auf dem Programm, bereits gestern erhielt die Landesrätin per Mail 17 Fragen übermittelt, auf die sich die Stadtgemeinde Liezen und die Bürgerinitiativen bei diesem Termin Antworten erhoffen.
17 Fragen an LR Edlinger-Ploder (PDF, 67 KB)