16. Dezember 2008, Kleine Zeitung
Nach vielen betroffenen Gemeinden im Ennstal fordert auch Radstadt im benachbarten Salzburg vehement ein Transitverbot auf der B320.
Von Medien oft zitiert, von der Politik stets ignoriert und gerade deshalb immer wieder eine Erwähnung wert: Von höchster Stelle – immerhin von der damaligen Landeshauptfrau Waltraud Klasnic – wurde den verkehrsgeplagten Menschen im Ennstal ein Transitverbot für die Ennstalbundesstraße versprochen, sobald die Pyhrnautobahn fertig gestellt ist.
Transitlawine rollt. Mittlerweile ist die A9 fertig, Waltraud Klasnic nicht mehr in der Politik und ihr Versprechen, zumindest von politischer Seite, vergessen. Und im Ennstal rollt nach wie vor die Transitlawine, samt Lärm, Staub und ganz alltäglicher Lebensgefahr. Seit Monaten wächst allerdings der Widerstand gegen die enormen Belastungen rasant. Nicht nur bei Bürgerinitiativen und vielen Bewohnern des Ennstales, sondern auch in immer mehr betroffenen Gemeinden der Region. Erst vor wenigen Tagen sprach sich auch der Liezener Bürgermeister Rudolf Hakel für eine Tonnagebeschränkung auf der B320 aus, jetzt gibt es auch Unterstützung jenseits der steirischen Landesgrenzen.
Mautflüchtlinge. Auch Josef Tagwercher, Bürgermeister von Radstadt im benachbarten Pongau, argumentiert vehement für ein Transitverbot. Er kritisiert, dass vor allem Mautflüchtlinge für den Anstieg beim Schwerverkehr auf der Ennstalbundesstraße verantwortlich seien. Josef Tagwercher: „Das Transitforum Ennstal hat eine Befragung durchgeführt. Sie hat ergeben, dass sich bereits mehr als die Hälfte unserer Bevölkerung durch den Lkw-Verkehr gesundheitlich gefährdet und durch Abgase und Lärm belastet fühlt.”
Belastung durch Schadstoffe. Derzeit ist man in Radstadt dabei, die Belastung durch Schadstoffe zu untersuchen. Man hofft mit diesen Daten ein Transitverbot bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft in Sankt Johann erwirken zu können.