26. März 2009, Ennstaler Woche
Wird Trautenfels in der Zukunft zu einem
wichtigen Verkehrsknotenpunkt für LKW?
Seit Herbst 2008 ist die „Bürgerinitiative Schwerverkehr Salzkammergut” in Alarmbereitschaft. Das gesamte Salzkammergut ist Weltkulturerbe und teilweise Landschafts- und Naturschutzgebiet. Und hier hat Transitverkehr nichts verloren. Diese Meinung hat Silvester Leitner aus St. Gilgen. Er ist Gründer der Bürgerinitiative und als Zimmervermieter selbst davon betroffen, denn im Salzkammergut klagen die Gäste zunehmend über den Verkehrslärm.
Die Mautflucht sei der Grund, weshalb die Routen neben den Autobahnen A10, A9 und A1 auf den Bundesstraßen vom LKW-Transit umfahren werden. Kosten sparen, heißt es bei den Transportunternehmen. Doch laut Schätzungen der Bürgerinitiative fallen dadurch bis zu 8000 Tonnen CO2 zusätzlich pro Jahr im Salzkammergut infolge des Durchzugsverkehrs an.
Da scheint sich der Kostendruck bei LKW-Unternehmen in einer der größten Tourismusdestinationen Österreichs niederzuschlagen. Denn einerseits klagen Transportunternehmen über Preisdumping im Frachtverkehr und kämpfen um konkurrenzfähig zu bleiben. Und andererseits bietet sich mit den Durchzugsrouten wie der Salzkammergut-Bundesstraße B145 eine ideale Route zum Kostensparen an. Dass man mit dem Ausbau der Ennstal Bundesstraße hier nur noch mehr Verkehr anzieht, befürchtet Leitner. Denn die Pläne der Steiermärkischen Landesregierung sehen den Ausbau bis Trautenfels vor und die Prognosen stimmen düster.
„Wir wollen eine Tonnenbeschränkung für den Transitverkehr“, so Leitner zur WOCHE. Der Ziel- und Quellverkehr bleibt davon unberührt. Damit will man der drohenden Gefahr, zum „Transitland“ zu werden, entgegnen. Gespräche mit allen Bürgermeistern des gesamten Salzkammergutes (Oberösterreich, Salzburg und Steiermark) wurden bereits geführt. Jetzt sucht man das Gespräch auf Landesebene. Man will den Entscheidungsträgern der Landespolitik das Problem klar machen.
Trautenfels droht zum Verkehrsknoten zu werden, und das kann dem Tourismus in der Region nur schaden. Denn auf der Kreuzung Trautenfels wird dann der Transit verteilt. Die „Durchreiche” durchs Ausseerland wäre damit geöffnet. „Man muss jetzt aber handeln, damit die wichtige Einnahmequelle Tourismus nicht durch den Transitverkehr zerstört wird”, so Leitner.
Mehr:
Politisch-technokratischer Wahnsinn:
So soll die Kreuzung in Trautenfels umgebaut werden!