18. April 2009, Kleine Zeitung
Die unendliche Geschichte um eine Verkehrslösung im Ennstal ist um eine rund 66.000 Euro teure Studie reicher. Die Fragestellung an das Schweizer Malik-Institut lautete aber nicht, welcher Straße oder Trasse der Vorzug zu geben sei, erforscht wurde die Attraktivität des Lebensraumes Ennstal in Verbindung mit einer geänderten Verkehrsinfrastruktur. Auf Basis dieser Ergebnisse können aber in einem weiteren Schritt die Auswirkungen unterschiedlicher Straßenvarianten auf diverse Bereiche (Wirtschaft, Lebensqualität, Umwelt etc.) in einer Wirkungsanalyse simuliert werden.
Grundlage für diese Sensitivitätsstudie nach einem standardisierten Modell waren Interviews und Workshops, in die von der Wirtschaftskammer bis zu den Bürgerinitiativen Vertreter der Region eingebunden waren. Eines der wenigen greifbaren Ergebnisse: An der Fortschreibung der Ist-Situation hat niemand Interesse. Studienautor Karl-Heinz Oeller mahnt ein Leitbild für die Region ein – erst wenn man wisse, wohin man wolle, könne man Entscheidungen treffen. Ein Ausbau der B320 – ohne Festlegung auf eine Variante – habe laut Studie positive Auswirkungen auf den Tourismus, die regionale Wirtschaft und die Attraktivität der Arbeitsplätze.
Auf dem Tisch liegen auch die Zahlen einer neuesten Verkehrszählung: Durch Liezen rollen pro Tag über 3200 Lkw, zwischen Liezen und Trautenfels beträgt der tägliche Durchgangsverkehr rund 7000 Fahrzeuge pro Tag, davon 1600 Lkw, der Anteil des Transits liegt laut Zählung bei 550 Fahrzeugen pro Tag. Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder will an der propagierten vierspurigen Variante festhalten, ortet aber Widerstand und Rechtsprobleme.