18. April 2008, Kleine Zeitung
Am Montag soll die Landesregierung die Trassenführung durchs Ennstal beschließen. Geht es nach Liezen, verläuft sie weiter südlich als geplant.
Rudolf Hakel, Bürgermeister von Liezen und in Sachen Trassenplanung derzeit auf Konfrontationskurs mit dem Land Steiermark, wirkt betont entspannt: „Ich bin sehr zuversichtlich – nein, ich bin sicher, dass die Entscheidung so nicht fallen wird.”
Ablehnung. Diese „Entscheidung”, nämlich jene über die geplante Trassenführung im Bereich von Liezen, wurde – die Kleine Zeitung berichtete – von Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder vor einigen Wochen der Öffentlichkeit präsentiert und sorgte in der Folge für gehörige Aufregung in der Bezirkshauptstadt. Folgerichtig gab's für die vorliegenden Trassenpläne im Liezener Gemeinderat eine einstimmige Ablehnung.
Regierungssitzung. Mit entsprechender Spannung wurde die Regierungssitzung am vergangenen Montag erwartet, in der eine Entscheidung über den Edlinger-Antrag fallen sollte. Allerdings umsonst. Der Antrag wurde nicht näher behandelt, die Beschlussfassung auf die nächste Sitzung verschoben.
Nach Süden verlegt. Große Sorgen, dass die Trasse dann wie vorgelegt beschlossen werden könnte, macht sich der Liezener Bürgermeister aber auch dann nicht. Hakel: „Ich habe unsere Forderung klar deponiert und ich weiß, dass wir da auch von unseren Landesräten unterstützt werden.” Und die Liezener Forderung ist einfach: Die Trassenführung soll ein Stück weiter nach Süden verlegt werden, nämlich auf die Hochwasserlinie HQ100. Schließlich sei diese Linie, so Hakel, eine natürliche Grenze für die Stadtentwicklung von Liezen, und außerdem sei eine Trasse dort um einiges billiger und würde weder Bauland, noch Sport- und Freizeitflächen zerstören.
Positive Zeichen. Eingermaßen positive Zeichen kommen auch aus dem Büro Edlinger-Ploder. In einem Schreiben an Hakel heißt es, dass „eine Realisierung des Ausbaus der B320 nur unter größtmöglichem Konsens” erfolgen könne.