14. Oktober 2009
Kommentar von Dr. Franz Häusler
Als überzeugter Bahnfahrer muss ich feststellen, dass – betreffend die Filetierung der ÖBB durch die vorige Regierung – selbst die schlimmsten Befürchtungen schon nach wenigen Jahren von der Realität übertroffen wurden. Dabei hätte man die Auswirkungen derartiger Maßnahmen an der englischen und amerikanischen Eisenbahn studieren können; ebenso die Wege zum Erfolg der Schweizer Staatsbahn. Haben es unsere Politiker wirklich aufgegeben im Eisenbahnnetz eine öffentliche Aufgabe für die Infrastruktur, die Verbindung der Regionen zu sehen? Verkehrslandesrätin Edlinger-Ploder spricht zwar davon, „das 21. Jahrhundert gehöre der Bahn”. Ihre Verkehrspolitik zeigt aber ein anderes Verständnis. Und den Begriff „Rollende Landstraße” habe ich bisher offenbar falsch verstanden: Nach der neuen Verkehrspolitik bedeutet er doch, dass Eisenbahnwagons bzw. deren Transportgüter auf Lkws verladen und auf der Landstraße transportiert werden. So wird eine verkehrte Verkehrspolitik noch mehr Schwerverkehr verursachen, die Straßen verstopfen, die Bewohner belasten – und den offensichtlich erwünschten Ruf nach weiteren Straßenbauten fördern.