Münchner Agenda 21
Münchner Stadtgespräche, Ausgabe 47, Dezember 2007
Die verheerende Bilanz der Energiepflanzen. Mit PDF.
Der Klimawandel ist eine Chance für Wachstum und Wirtschaftswunder. Die Bauern sollen verdienen, die Anlagenbauer verkaufen, und ganz nebenbei soll das Klima gerettet werden.
Da macht es auch nichts aus, dass manchen Orts fast genauso viel Energie in die Produktion des beliebten „Bio”-Sprits gesteckt wird, wie hinterher bei der Verbrennung frei wird. Ein Prozess, der sich selbst erhält und Naturräume dabei nachhaltig zerstört.
Deutschland, ein kleines Industrieland, dessen Äcker für die Produktion seiner Lebensmittel zu über einem Viertel außerhalb des Landes liegen, baut plötzlich auf 13 Prozent der landwirtschaftlichen Anbauflächen etwa 5 Prozent seines Treibstoffs als „Bio”-Sprit an und will diesen Anteil bis 2020 auf 20 Prozent erhöhen. Woher kommt bloß der Anstieg der Lebensmittelpreise und der zunehmende Hunger in den armen Ländern?
Längst hat der Traum vom Bauern als Ölscheich die Hoffnung auf eine steigende Zahl von Biobauern zerstört. Bioanbau wird wieder etwas für Idealisten und „Bio”-Sprit etwas zum Geldverdienen. Biolebensmittel importieren wir dann aus China oder Neuseeland, womit auch sichergestellt ist, dass der ökologische Vorteil des Ökolandbaus im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke bleibt.
Bio und „Bio”-Sprit – nein, das hat nichts miteinander zu tun. Bio ist ökologisch, nachhaltig und gesund, „Bio”- Sprit ist Gentechnik und Agrarindustrie: ein echtes Paradies für die ewig Gestrigen aus der Welt des chemischindustriellen Landbaus.
Mit diesem Beitrag wollen wir Ihnen die Folgen eines Klimaschutzaktionismus ohne ökologisches Fundament zeigen. Ja zum Klimaschutz, aber bitte nicht so!
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