In der Vergangenheit wurden viele „Experten“ beauftragt, eine Verkehrslösung für das Ennstal zu entwickeln, aber sie hatten keinen Erfolg. Zu den Misserfolgsfaktoren zählten eine lückenhafte Datengrundlage und der Ausschluss der Bürgerinnen und Bürger aus dem Entscheidungsprozess. Im Rahmen der Intermodalen Verkehrsplanung für das Ennstal hatten die Ennstalerinnen und Ennstaler am Donnerstag, 4. Oktober 2007, erstmals die Möglichkeit, direkt in der Verkehrsplanung für unser Tal mitzuarbeiten und die Entscheidungsfindung zu beeinflussen. Als Instrument dazu diente die Haushaltsbefragung zur Mobilität. Viele haben den Fragebogen ausgefüllt und damit mitgeholfen, eine zukunftsfähige Verkehrslösung für das Ennstal zu entwickeln. Jeder, der mitgemacht hat, konnte seinen persönlichen Mobilitätsbedürfnissen sowie seinen eigenen Wünschen für die Zukunft des Ennstales Gehör verschaffen.
Der Fragebogen gliederte sich in zwei Teile. Im ersten Teil wurde der Ist-Zustand unserer Mobilität abgefragt. Für jeden Bewohner eines Haushalts stand dafür jeweils eine Doppelseite zur Verfügung. Auf diesen Seiten waren alle Wege einzutragen, die jemand am Stichtag zurückgelegt hatte und ebenso, mit welchen Verkehrsmitteln (zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem öffentlichen Verkehr oder dem Auto) man sich bewegt hatte und zu welchem Zweck (z. B. „Arbeit“ oder „Einkauf“ oder „nach Hause“ usw.). Im zweiten Teil des Fragebogens wurden konkrete Fragen darüber gestellt, wie die Ennstalerinnen und Ennstaler die derzeitigen Verkehrsprobleme in der eigenen Gemeinde und im Ennstal beurteilen und welche Lösungen sie sich für die Zukunft wünschen. Die Befragung erfolgte anonym, d. h. niemand musste seinen Namen angeben.
Das war der Fragebogen (PDF, 216 KB)
Das war das Info-Flugblatt (PDF, 126 KB)
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Das Ziel der Erhebung war und ist keine Abstimmung zwischen Befürwortern und Gegnern einer Schnellstraße bzw. Autobahn im Ennstal. Im Gegenteil: Die „Verkehrsbefragung Ennstal 2007“ bildet vielmehr einen wichtigen Bestandteil für die so genannte „Intermodale Verkehrsplanung“ für das Ennstal, mit deren Umsetzung das Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik der Technischen Universität Wien beauftragt wurde. Das Datenmaterial soll eine bisher nicht erhobene, solide Grundlage für diese intermodale, d. h. umfassende, ganzheitliche Verkehrsplanung liefern. Dabei können nun auch jene Entwicklungsziele für die jeweils eigene Gemeinde und für die gesamte Region berücksichtigt werden, welche die Ennstalerinnen und Ennstaler im Haushaltsfragebogen vorgegeben haben. Mit Hilfe von Simulationsprogrammen können mit diesen und weiteren Daten in der Folge alle möglichen geplanten Verkehrsmaßnahmen und deren Auswirkungen auf die Siedlungsstruktur, auf die Wirtschaft und auf die Umwelt dargestellt werden. Wissenschaftlich exakt und nachvollziehbar kann mit dem Steuerungsinstrument Intermodale Verkehrsplanung schließlich überprüft werden, ob geplante Maßnahmen zur Erreichung der vorgegebenen Ziele führen oder nicht. Damit sollte es möglich werden, zu einer gemeinsamen Ennstaler Verkehrslösung mit größtmöglicher Zustimmung aller Betroffenen zu finden.
In den folgenden 25 Gemeinden wurde die Verkehrsbefragung Ennstal 2007 durchgeführt: Aich/Assach, Aigen, Altenmarkt, Gröbming, Gössenberg, Großsölk, Haus, Irdning, Kleinsölk, Lassing, Liezen, Michaelerberg, Mitterberg, Niederöblarn, Öblarn, Pichl-Mandling, Pruggern, Pürgg-Trautenfels, Radstadt, Ramsau, Rohrmoos, St. Martin am Grimming, Schladming, Stainach, Wörschach.